#88 - Körpersprachliche Kommunikation und Korrekturen im Hundetraining – wie geht das richtig?
Shownotes
Hund und Mensch bringen eigentlich sehr viel mit, um sich gut zu verstehen – sie leben in ähnlichen Familiensystemen und gleichen sich in vielen Bereichen der körpersprachlichen Kommunikation. Und doch haben manche Menschen das Gefühl, nicht richtig verstanden zu werden von ihrem Hund – und auch Hunde resignieren irgendwann, so dass am Ende jeder in seiner Welt zu leben scheint. In dieser Folge spreche ich mit dem „Körpersprachler“ Sami El Ayachi darüber, wo sich die kommunikativen Welten von Hund und Mensch treffen, was in der Kommunikation manchmal schief läuft, und wie wir wieder ins Gespräch miteinander kommen können.
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00:00:00: Unser Podcast wird präsentiert von Kosmos Verlag.
00:00:21: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge unseres Podcasts.
00:00:29: So schön, dass ihr wieder dabei seid.
00:00:31: Es lohnt sich heute ganz besonders, weil ich habe einen tollen Gast.
00:00:34: Ich habe Sanny L. Ayachi hier bei uns zu Besuch.
00:00:38: Hallo Sanny.
00:00:39: Hallo Kate, ich freue mich, bei euch Gast sein zu dürfen.
00:00:42: Das freut mich sehr.
00:00:43: Ja, also wir freuen uns auch.
00:00:45: Für euch schon mal vorab zur Info.
00:00:46: Wir zeichnen zwei Folgen mit Sanny auf.
00:00:49: Ich konnte ihn gleich für zwei Themen gewinnen bzw.
00:00:52: begeistern.
00:00:53: Ursprungsidee kommt tatsächlich von einer tollen Hörerin, die uns darauf aufmerksam gemacht hat.
00:00:59: dass das Thema Körpersprache zurzeit sehr intensiv diskutiert wird in der Rundewelt.
00:01:04: Auf Instagram bekommt man ganz viele Videos zu sehen, wie Trainer vormachen und Trainerinnen, wie man mit den Hund und Körpersprache arbeiten kann.
00:01:11: Und da dachte ich mir, ich lade mir den Experten ein, den es gibt in Deutschland zu diesem Thema.
00:01:19: Das ist ein Thema, was mich ja eben selber auch sehr fasziniert als Verhaltensbiologin, aber Sammy hat sich darauf spezialisiert hat.
00:01:26: Korrigier mich bitte, es sind nicht vier Bücher geschrieben mittlerweile zu dem Thema.
00:01:30: Mit
00:01:31: unterschiedlichen Sprachen.
00:01:32: Drei, okay, ich dachte, ich hab auf jeden Fall drei.
00:01:35: Ich dachte, es gäbe noch ein viertes.
00:01:36: Ich hab deine drei, der zugewandte Hund, Leinenführigkeit, der orientierte Hund und natürlich das, was wahrscheinlich ganz viele von euch kennen, weil es an allererstes Buch ist, das Körpersprache gelangieren mit Hund.
00:01:48: Damit bist du bekannt geworden, war so ein kleiner.
00:01:50: Da bruch auch in der Hunde Szene, seitdem sie man nicht auf jeden Platz in Hunde, Schulen, irgendwelche Leute zu elongieren und ihren Hunden.
00:01:58: Das hast du schön die Hundewelt infiziert.
00:02:01: Und das hast du immer weiter entwickelt und deswegen bist du für uns heute genau der richtige Interview-Partner für dieses Thema.
00:02:07: Herzlich willkommen.
00:02:08: Ja,
00:02:08: vielen, vielen Dank.
00:02:09: Gut, dass sich alle sehen können.
00:02:11: Wir beide sehen uns, jetzt werde ich grad ein bisschen rot.
00:02:13: Es gibt viele andere, die auch körpersprachlich gut arbeiten und auch nachvollziehbar arbeiten.
00:02:18: Aber ich hab mir irgendwann mal die Mühe gemacht, Dinge zu systematisieren bzw.
00:02:22: zu erklären, wo beginnt die Körpersprache, wo endet sie und wie schaffe ich es überhaupt, meine Körpersprache so zu schulen, dass ich sie zur Kommunikation mit dem Hund einsetzen kann.
00:02:34: Da ist dann irgendwann immer mehr Struktur entstanden.
00:02:37: Ich bin ja mal gestartet mit der Idee, dass man alles am Kreis machen könnte.
00:02:41: Und dabei bleibe ich auch, also extrem viele Gespräche am Kreis finden, sehr, sehr viel Anklang.
00:02:46: Und es ist ein Rahmen, in dem man mit dem Hund körpersprachlich arbeiten kann.
00:02:50: Aber das Leben bietet halt noch so viel mehr und es gibt so viel weitere Situationen, wo es um Körpersprache geht.
00:02:56: Genau, das war so ein bisschen meine Motivation, gar nicht um bekannt zu werden, sondern eher um Menschen den Zugang zu erleichtern im Umgang mit ihrem Hund.
00:03:05: Ja, das ist sehr, sehr gut, dass du dich darauf fokussiert hast.
00:03:10: Weil natürlich, es gibt sehr, sehr viele Hundetrainerinnen und Hundetrainer, die wir auch beide persönlich kennen, die das ganz toll machen und auch erklären und auch in ihren Büchern beschreiben.
00:03:19: Aber was ich eben so schön finde, ist, dass du mit einer Ruhe und Aufgeräumtheit Dinge erklärst, die ich meine, ich bin eher so ein hektischer Typ, der, bei dem das immer alles schnell und nebenbei gehen muss, wo ich selber auch noch mal ganz viel profitiert hat beim Lesen, beim Ansehen, was man so für sich mitnehmen kann.
00:03:38: Und was mir auch so gut gefällt, ist, dass du nicht dogmatisch sagst, alle müssen es genauso umsetzen, aber du bietest eine Orientierung, wie man es machen könnte.
00:03:46: Genau, also so verstehe ich auch die Anleitung.
00:03:48: Also, es bedarf nach, am Ende brauchst du das üben, das praktizieren.
00:03:53: Aber viele Menschen wissen gar nicht, wo sie anfangen sollen und das habe ich irgendwann versucht zu erklären, dass man dem stabilen Stand erst mal mit sich selber anfangen kann, eine Stabilität zu entwickeln, Gefühl zu entwickeln und damit eben auch ein Verständnis, wie funktioniert eigentlich Bewegung.
00:04:10: Also das haben glaube ich viele Menschen nie erklärt bekommen, also weil wir das ja für natürlich erachten, wenn wir nicht gerade eine Verletzung haben, dann laufen wir, bewegen uns und irgendwie kommen wir damit auch ins Gespräch.
00:04:22: Aber was alles da drinsteckt, also alleine einen Schritt nach vorne zu machen, wenn man das mal wirklich zerlegt, wo beginnt die Bewegung im Kopf und mündet in den Füßen, aber dazwischen liegt halt unglaublich viel.
00:04:33: Und das ist erst mal nur die Eigenbewegung.
00:04:35: und dann auch noch welche Wirkung hat es auf mein Gegenüber.
00:04:38: ist dann ein weiterer Schritt.
00:04:40: Aber erstmal bei sich selber zu beginnen, das war so, oder ist grundsätzlich mein Anspruch, beginnt auch bei euch selber und nicht beim Hund, ich erlebe so häufig, dass wir an Hunden schon rumknüpfen und machen und tun oder werkeln, aber der Mensch sollte vielleicht der ja oder diejenige sein, die die Veränderung einleiten.
00:04:56: Das ist so der Anspruch, vielleicht auch in den Büchern, manchmal auch für andere, wie du hast es gerade schön gesagt.
00:05:02: Für dich war's ganz gut, der schnell durchs Leben geht, der unglaublich viele Dinge auch gleichzeitig macht, noch mal auf die kleinen Details zu schauen und für andere überhaupt eine Anleitung zu haben.
00:05:12: Also jeder redet von Körpersprache.
00:05:15: Wer ist wichtig und braucht man aber wirklich zu erkennen, was brauche ich denn davon wirklich und was ist das Entscheidende dabei?
00:05:22: Das ist ein Teil, wo ich mir versuche, Mühe zu geben, auch in den Workshops den Menschen das näher zu bringen.
00:05:30: Ja, und das machst du ja wirklich sehr erfolgreich.
00:05:32: Es gibt viele Merkshops mit dir.
00:05:34: Man kann auch online bei Cosmos Hund Webinare sich angucken.
00:05:37: Wer jetzt neugierig wird, sollte da unbedingt mal auf die Seite schauen.
00:05:41: Aber wir haben uns gedacht im Vorfeld, haben uns ausgetauscht.
00:05:44: Es gibt so zwei Themen, die wir bearbeiten möchten.
00:05:46: Heute wollen wir uns als Einstieg die Körpersprache zwischen Mensch und Hund angucken.
00:05:52: Erst mal bei uns Menschen und bei den Hunden.
00:05:54: Was gibt es da vielleicht auch für Parallelen?
00:05:56: Wieso macht es Sinn, auch körpersprachlich zu arbeiten?
00:05:59: Grenzen.
00:06:00: Also heute geht es um das Thema Körpersprache allgemein.
00:06:03: Und dann aber in der nächsten Folge, die ihr natürlich gleich anschließend weiterhören könnt, geht es um das Thema Leinenführigkeit.
00:06:09: Ein ganz, ganz wichtiges Thema, was natürlich ganz viel dann auch um dein Buch gehen wird, Leinenführigkeit.
00:06:15: Wir haben dazu auch schon mal ein Insta-Live-Talk gemacht.
00:06:17: Den könnt ihr euch auch gerne nochmal angucken, wenn ihr neulich werdet jetzt.
00:06:20: Der ist auch immer noch zu sehen auf der Instagram-Seite von KosmosHund.
00:06:23: Aber ich dachte mir, wir gehen jetzt nochmal so ein bisschen mehr an das Praktische in dieser zweiten Folge.
00:06:28: Aber da, wie gesagt, geht's um Leinenführigkeit.
00:06:31: Erst mal wollen wir einen Überblick verschaffen, was bietet uns die Körpersprache an Möglichkeiten, aber auch Grenzen in der Kommunikation mit unserem Hund.
00:06:39: Wo sollten wir ganz bewusst reflektieren, was tun wir und was tun wir vielleicht auch nicht?
00:06:43: Das wäre eine wichtige Frage für mir an dich, wo ich ganz neugierig bin, was du da sozusagen hast.
00:06:49: Deswegen steigen wir heute in dieser ersten Folge erst mal tief ein in die Körpersprache.
00:06:54: Und es war es einfach wichtig, das zu trennen, weil Sandy da einfach so viel zu sagen hat.
00:06:59: Ja.
00:07:02: Wir steigen mal gleich rein.
00:07:04: Es ist ja dieses Zusammenleben zwischen Mensch und Hund, sage ich, immer funktioniert auch so gut.
00:07:11: Einmal natürlich, weil wir ... gleiche Bedürfnisse nach Nähe und Beziehung und Bindung haben.
00:07:17: Oder die ähneln sich zumindest sehr stark.
00:07:19: Und deswegen ist die Voraussetzung für eine intensive innige Verbindung zwischen Mensch und Hund schon mal Natur gegeben.
00:07:26: Aber natürlich gibt es auch noch andere Anknüpfungspunkte, die uns dabei unterstützen können, eine wirklich harmonische und entspannte Hund-Mensch-Beziehung zu gestalten.
00:07:37: Und da ist eben halt der Schlüssel die Körpersprache.
00:07:39: Also wie verhalte ich mich körpersprachlich so?
00:07:42: dass mein Hund mich verstehen kann und auch verstehen kann, was mir wichtig ist im Zusammenleben, meine Grenzen und Regeln auch dadurch auch verstehen lernen kann.
00:07:50: Was ist für dich, Sammy, das Wichtigste, wenn du Menschen jetzt hast, die dir begegnen und diese grundsätzlich verunsichern sind, wie sollen sie im Hund gegenüber auftreten?
00:08:00: Was ist das Erste, was dir immer auf der Zunge liegt oder auf dem Herzen liegt, was du diesen Menschen mitgeben möchtest?
00:08:06: Also das Erste, was mir ... immer einfällt, ist zu sagen, okay, es ist der eine Part, bist du, der andere Part ist der Hund und was ist gleich, was ist ungleich.
00:08:15: Wir haben auf jeden Fall andere Perspektiven.
00:08:17: Also die Hunde sind im Normalfall kleiner als wir.
00:08:20: Das heißt, wir müssen zum einen den Hund dazu bringen, dass er in unsere Richtung schaut.
00:08:24: Also Körpersprache bringt ja nichts, wenn jemand nicht in meine Richtung schaut.
00:08:28: Ich kann mich vielleicht ganz toll bewegen, habe eine total gute Idee, aber wenn der andere nichts zu mir schaut, dann bringt mir das Ganze nichts.
00:08:34: Also muss ich ja den Hund erst mal dazu bringen, dass er überhaupt die Perspektive einnimmt, zu mir als Mensch auch hoch zu schauen.
00:08:41: Also es ist immer so ein Part, den ich immer im Kopf hab, bring den Hund dazu, dass er seinen Kopf ein bisschen hebt, dass er seinen Blick weiter nach oben bringt, selbst bei zweihundertvierzig Gradwinkel, den er schauen kann in alle Himmelsrichtungen, zumindest derzeitiger wissenschaftlicher Stand.
00:08:54: Kann man sagen, okay, ich muss den dazu bringen, dass er seinen Kopf nach oben hebt, damit er überhaupt sieht, wo bei uns etwas passiert.
00:09:00: Dann muss ich mir vergegenwärtigen, dass wir Blicke sinnvoll nutzen.
00:09:04: Also was heißt ein Blicke innerartig bei uns und was heißt der beim Hund?
00:09:07: Also ein Blicke kann ja erst mal distanz beibereiten, ausgedrückt werden, distanzvergrößern oder distanz verringern.
00:09:14: Und das ist beim Hund nahezu identisch so wie bei uns auch.
00:09:18: Also muss ich mir Gedanken über meinen Blick machen.
00:09:19: Dann muss ich mir Gedanken machen, wenn der Hund schon zu mir hoch schaut, wie ist denn überhaupt meine Bewegungsfolge?
00:09:25: Also wir Menschen haben uns sehr das Recht herausgenommen, uns aufzurichten.
00:09:28: Also wir laufen nur noch auf hier.
00:09:29: auf zwei Beinen und nicht mehr auf vier Foten.
00:09:32: Das heißt aber trotzdem läuft ja unsere Anatomie gleich.
00:09:34: Also es ist immer noch unser Oberkörper, der die Bewegung führt.
00:09:37: Blick, Oberkörper, Kindstellung sind dabei relevant.
00:09:40: Also das heißt die Verlagerung nach vorne, die ein Hund ja innerartig tut, um in Kommunikation zu treten.
00:09:45: Also wenn der mit einem anderen Hund ins Gespräch geht, dann verlagert er seinen Blick, seinen Oberkörper kurz nach vorne und im Nachgang schwingt er einmal im Kopf zur Seite und der andere Hund läuft hinterher.
00:09:55: Tolles Bild und wir wundern uns, wie schnell die irgendwie miteinander ins Gespräch oder eben auch nicht ins Gespräch gekommen sind.
00:10:01: Jetzt muss ich dem Hund überzeugen, dass ich die gleichen Fähigkeiten habe.
00:10:05: Wenn er schon in meine Richtung schaut, muss ich mich auch dem gleichen Bewegungsmodell hingeben.
00:10:10: Also bewusst, wo beginnt die Bewegung?
00:10:12: mit dem Kopf, mit den Augen, in der Verlagung zum Hund, in der Distanzverringerung.
00:10:17: Distanzverringen können aber erst mal auch missverständlich sein.
00:10:20: Also lasse ich mich zu früh in den Raum von jemandem fallen.
00:10:23: Kann er sich ja auch rausgedrückt fühlen.
00:10:25: Also muss ich das Maß finden.
00:10:27: Also muss ich erkennen, okay, wenn ich meinen Oberkörper nach vorne verlager, um ins Gespräch mit jemandem zu gehen, da müssen meine Beine auffangen.
00:10:34: Und das sollte nicht zu schwungvoll sein, es sollte nicht zu überlehnd sein.
00:10:37: Also das Maß zu finden, das in der Ansprache so bezeichne ich das immer konstruktiv bleibt.
00:10:43: Ich möchte ja, dass der andere mit mir oder sich weiter in mir zuwendet und sich nicht von mir entfernt.
00:10:48: Ich glaube, da beginnt eigentlich so parallel im Training etwas.
00:10:52: Zum einen muss ich einen Hund dazu bringen, dass er seinen kooperativen Kanal weiter öffnet, dass er Lust hat, in meine Richtung zu schauen, damit er sieht, wie ich handle.
00:10:59: Zum anderen muss ich als Mensch mir vielleicht ein Bewusstsein schaffen, dass meine Bewegung im Oberkörper viel ausgeführt werden darf und dann erst die Hüfte und die Beine.
00:11:08: Und da sind wir Menschen sehr effektiv, aber häufig nicht lesbar.
00:11:12: Also wir Menschen sind zu schnell, zu ideenreich.
00:11:15: Wir sind selten in dem Moment zum Beispiel der Ansprache, sondern wir sind immer schon in der Formulierung, wo es hingehen soll.
00:11:22: Ich habe aber ein Gesprächspartner.
00:11:23: Also sich selber zu bewegen ist ja erstmal egocentrisch.
00:11:26: Also wir Menschen können uns bewegen, im Normalfall.
00:11:29: Wir können von links nach rechts gehen, von vorne nach hinten.
00:11:32: Aber ich muss im Kopf haben, ich will ja dem anderen eine Botschaft senden.
00:11:35: Ich will dem anderen sagen, du bist gemeint und du kannst dich gerne anschließen, kannst mit mir gehen, zum Beispiel.
00:11:41: Oder zu mir zurückkommen, es kann ja auch eine Information sein.
00:11:43: Oder du sollst den Raum halten, da wo du gerade bist.
00:11:47: In dem Moment wird es halt relevant und auch spannend, weil Hunde können Blicke zuordnen, wo endet ein Blicke.
00:11:53: Die können Raum halten nur, weil ich kurz auf die Stelle geschaut habe und den Blicke dann nach oben hin rausnehme.
00:11:58: Dann bleibt der Hund auf einmal an dieser Stelle stehen.
00:12:00: Was wahnsinnig spannend ist und uns Menschen aber häufig nicht bewusst, was wir alles so ausdrücken können oder nicht ausdrücken.
00:12:07: Deswegen arbeite ich gerne mit den Menschen in Mensch-Mensch-Übungen.
00:12:11: In den Workshops geht es natürlich super gut, sondern selbst der Erfahrung.
00:12:15: Was passiert denn, wenn ich jemanden zu lange anschaue?
00:12:18: Was passiert, wenn ich nach einem Blick, nach einer Verlagerung eine Öffnung, also die Schultern ein Stück zur Seite drehe, fühlt derjenige sich eingeladen, was passiert, wenn ich so ein bisschen schräg nach hinten rausschaue, fühlt er sich doch bedrängt und lässt sich raus, also geht raus, nimmt einen Blick raus, alles das sind ja Informationen, wo Menschen unglaublich gut Feedbacken können.
00:12:37: Und beim Hund haben wir immer das Problem, wenn die Arbeit zu früh am Hund passiert, dass Hunde natürlich Reaktionen zeigen, die total angemessen sind, natürliche Reaktionen.
00:12:48: Aber sie sind schon vom Menschen beeinflusst möglicherweise.
00:12:52: Unser Verhalten löst Verhalten beim Hund aus.
00:12:55: Und wenn der Hund an der Stelle den Blick auf den Boden nimmt, weil mein Blick auf dem Hund drauf bleibt, dann ... reagiert er ja angemessen.
00:13:02: Also der deeskaliert, der nimmt seinen Blick raus und guckt auf den Boden und der Mensch hat aber den Anspruch, dass der Hund jetzt hoch schaut, was ja widersprüchlich ist.
00:13:11: Ich lasse meinen Blick drauf, der Hund reagiert angemessen und dementsprechend entstehen viele Missverständnisse und da sind Hunde durchaus auch nachtragend.
00:13:18: und ich finde je sauberer ich mich jetzt Mensch ausdrücken kann, desto weniger Missverständnisse bring ich dem Hund gegenüber auf.
00:13:28: Ich kann mich entschuldigen, ich kann dem Hund sagen, sorry, es tut mir leid, aber ich komme an vielen Stellen nicht auf die Vernunfts- und die Verstandsebene, so wie bei uns.
00:13:34: Also wenn ich das mit Menschen mache, wenn ich einen Druck halte, dann kann der rausgehen und dann entschuldige ich mich, wahrzulernen zu wecken, lass dich dann nochmal drauf ein, wir können ja nochmal neu starten.
00:13:45: Und trotzdem entsteht eine Skepsis bei den Menschen, aber er kann es annehmen, weil ich das verbalisieren kann.
00:13:49: Also ich kann Sprache nutzen, um das wieder aufzufangen.
00:13:53: Aber das ist beim Hund gegenüber häufig schwierig, weil sie nachtragender sind.
00:13:58: Und wir Menschen dann auch ein Lernmuster bei uns im Kopf haben, schau mich an, wenn ich mit dir spreche, ist so der Klassiker, den wir alle gelernt haben, der für die Sprachentwicklung unglaublich wichtig ist, der aber nicht von Hause ausgegeben ist.
00:14:11: Und das gleiche Muster setzen wir dann beim Hund ein.
00:14:14: Wenn Menschen da auf einmal ein kleines Bewusstsein bekommen, erlebe ich ganz häufig, dass Hunde in Anführungszeichen anfangen zu lächeln, entspannter sind, Dinge plötzlich ganz anders annehmen können.
00:14:25: Ja, und auch wieder sensibler werden für Blickkontakt.
00:14:27: zum Beispiel.
00:14:28: Also ich habe immer das Gefühl, auch wenn ich dich zu reden höre, kann ich mir vorstellen, dass viele jetzt da draußen denken, oh Gott, ich reflektiere viel zu wenig, wie ich mich bewege im Raum, wie ich meinen Hund anschaue.
00:14:40: Man kann ja dann auch wahrscheinlich bei dir im Seminar Alltag, dass du Hunde siehst, die auch auf eine gewisse Art und Weise abgestumpft sind oder aufgegeben haben zu... Versuchen mit ihren Menschen, oder die Kommunikationssignale ihres Menschen richtig zu lesen, weil das, was sie zurücksenden, auch nicht gelesen wird, also dass dieses Missverständnis schon so sich ja gefestigt hat, dass es wahrscheinlich schwierig ist, das aufzubrechen.
00:15:03: und du setzt immer beim Menschen an, weil, und das fand ich eben halt auch sehr schön, wenn du das formuliert hast, Wenn wir selber uns reflektieren, wie wir uns bewegen im Raum, und das macht wir an der Interaktion erst mal Mensch, Mensch, wie fühl ich mich als menschliches Gegenüber, wenn ich mich so oder so verhalte, wenn ich so oder so schaue, das zeigt ja, dass wir eigentlich das aus der eigenen Kommunikation, also Unterartgenossen zwischen uns Menschen, Ja, auch kennen.
00:15:28: Es gibt Parallelen in der kommunikation, in der körpersprachlichen Kommunikation von Mensch und Hund, oder?
00:15:34: Nahezu identisch.
00:15:36: Natürlich haben wir, das meine ich immer, wir können über Sprache ganz viel kompensieren.
00:15:39: Und wenn wir in einem freundlichen Gespräch sind, dann bleiben wir natürlich zugewandt.
00:15:43: Aber auch da merkt man, dass Menschen kurz den Blick rausnehmen, kurz zur Seite gucken, also nicht die ganze Zeit in dem Konfrontativen bleiben.
00:15:52: Ich werd so häufig gefragt, darf ich den mein Hund jetzt gar nicht mehr anschauen?
00:15:56: Es geht nicht darum, dass du deinen Hund nicht anschauen sollst, aber du kannst Dinge bewusster tun.
00:16:00: Und in dem Moment, wenn du deinen Blick erst mal rausnimmst, stellst du fest, wie viel du Peripher sehen kannst.
00:16:06: Das haben wir Menschen vielleicht häufig verlernt, das Perifere sehen, Verhalten zu sehen, ohne immer den Spot draufzurichten.
00:16:13: Nebenher etwas beobachten zu können, ohne sich zwei Schlitze in die Zeitung reinmachen zu müssen, um die Fußgesicht zu halten.
00:16:21: Wir haben unglaubliche Fähigkeiten, wir haben sie nur verlernt, also wir verlassen uns ganz häufig auf das direkte Visualisieren.
00:16:27: Wenn man da aber ein kleines Gefühl entwickelt, dann kann man Blicker auf einmal sinnvoll einsetzen.
00:16:33: Und in dem Moment passiert ganz viel zwischen Mensch und Hund.
00:16:36: Und wenn auf den Blick der kommt, vielleicht sogar noch eine Handlung folgt.
00:16:40: Also ich als Mensch schon im Kopf hab, hey, ich möchte jetzt gerade was von dir, ich spreche dich an und im Nachgang sag, ich komm da erst mal her zu mir, komm nah zu mir und bleib bei mir.
00:16:48: Dann schaff ich ja einen Moment, der für den Hund auch logisch wird.
00:16:51: Ah, okay.
00:16:52: Wenn ich in die Richtung eines Menschen schaue, dann können Informationen ausgetauscht werden.
00:16:57: Und vielleicht sogar mein Bedürfnis nach Nähe gestillt werden.
00:17:01: Der Umgang miteinander.
00:17:02: das Festigen einer Beziehungsstruktur oder einer Bindungsbeziehung kommt ja da zu betragen.
00:17:08: Also was passiert bei eine Verlagerung?
00:17:11: Mache ich das sich mal gucke ich ständig hin oder nutze etwas um dem anderen etwas mitzugeben, zu formulieren, was man miteinander tun kann.
00:17:19: Das ist dann eine schöne Kombination, wo man eigentlich mit vielen Kleinigkeiten merkt, okay, auch beim Hund entsteht so ein Bewusstsein.
00:17:26: Wenn der Blick kommt, dann könnte auch noch der Name ergänzend dazu kommen, dann setzen wir ja Verbindungen ein.
00:17:32: Dann sagt okay, immer dann, wenn mein Blick, mein Oberkörper sich leicht zu dir hin verlagern, spreche dich an, sage in dem Moment deinen Namen und im Nachgang formuliere ich, was wir gemeinsam tun können.
00:17:43: So habe ich eine wunderbare Kombination, wo der Hund merkt, ah, okay.
00:17:47: Immer dann, wenn mein Name fällt, verringert sich die Distanz zwischen mir und meinem Menschen.
00:17:50: Es ist ja körpersprachlich ein tolles Bild.
00:17:53: Und das ist ja ein Bild, das ich nicht mehr ausdrücken kann, wenn der Hund nicht in meine Richtung schaut.
00:17:57: Ich habe es aber zu dem Zeitpunkt schon konditioniert.
00:18:00: Immer dann, wenn mein Name fällt, verringert sich die Distanz zwischen mir und meinem Menschen.
00:18:04: Erhöre ich ja die Wahrscheinlichkeit, dass für den Moment, wo er in eine andere Richtung schaut, alleine über das sagen, über das verbalisieren des Namens, der Hund seinen Blick in meine Richtung bringt und im Nachgang sehen kann, was wir gemeinsam tun wollen.
00:18:18: dann schaffe ich ja Verbindungen relativ rasch.
00:18:20: Das heißt, ich bringe immer das gesprochene Wort, im besten Fall in die Verbindung mit dem gesehenen Wort, also mit dem körpersprachlichen Ausdruck.
00:18:29: Das ist ja ein ganz, ganz wesentlicher Bestandteil, also dass ich ein Gefühl entwickle als Mensch, wie drücke ich mich denn eigentlich aus?
00:18:35: Was will ich von jemandem?
00:18:37: Oder was will ich nicht?
00:18:38: Oder was will ich danach erreichen?
00:18:40: Und die Kombination haben wir häufig nicht im Kopf, weil wir ja in die Zukunft formulieren können, wo wir uns treffen.
00:18:47: Also wir treffen eine Freundin, ein Freund und sagen, wir treffen uns da und da um so und so viel Uhr.
00:18:52: Da ist dann unsere Verabredung.
00:18:54: Und ich glaube, an dem Teil geht es um das direkte Verständnis in Richtung des Hundes.
00:18:58: Hey, du bist gemeint und wir treffen uns an dem Punkt, wo wir im Zweifel auch erst mal gemeinsam hingehen.
00:19:03: Beim Lungieren wird es ja noch spannender zum Thema Körpersprachlichkeit, dass Hunde nachher bereit sind, einen Weg, den der Mensch mit seinem Blick und seiner Schulterstellung formuliert, einen längeren Weg zu laufen, obwohl beide das gleiche Ziel haben.
00:19:15: Also man trifft sich immer an Schnittpunkten.
00:19:18: Und dann wird es ja faszinierend.
00:19:20: Also Hunde sind offensichtlich doch in der Lage, Formulierungen von uns großflächig annehmen zu können und zu sehen, was wir über unseren Blick und unsere Schulter stellen.
00:19:30: Allerlei wenn man sich so immer wieder vor Augen führt, wie viel sie verstehen können.
00:19:36: Ja, das sind so die Kombinationen, die dann jetzt weitergehen.
00:19:40: Aber es beginnt alles ja mit einem stabilen Stand und einer klaren Haltung, mit einem Blick, den man rausnehmen kann.
00:19:46: Deswegen nutze ich ja gerne so das klassische Ampelbild.
00:19:49: Also man steht an der roten Ampel, hat seinen Blick nach oben gerichtet und in dem Moment, wo die Ampel grün wird, das hat man mit Kindern auch in der seitlichen Perspektive.
00:19:57: Man hat sie an der Hand und man erklärt, dass die Ampel rot ist, dass man da nach oben schaut.
00:20:02: Und in dem Moment, wo die Ampel grün ist, sind zumindest die Eltern, mit dem Handy durch die Gegend laufen, sehr, sehr klar verlagern sich kurz zum Hundgucken hin, zum Kind, sagen, du, es ist jetzt grün und wir können rübergehen.
00:20:13: Und dann geht wieder der Blick nach vorne raus.
00:20:15: Alleine solche kleinen Kombinationen wieder zu vergegenwärtigen, das ist so meine Aufgabe, das sehe ich als meine Aufgabe auch in den Workshops dafür zu sensibilisieren.
00:20:25: gleichzeitig Körpersprache zu vereinfachen.
00:20:27: Also auch zu sagen, es ist kein Hexenwerk.
00:20:29: Das tragen wir alle in uns.
00:20:31: Jeder, jeder von uns trägt es in uns.
00:20:34: Wir müssen uns nur dessen bewusst werden und manchmal vielleicht damit auch jetzt Training gehen.
00:20:37: Also sich selber zu trainieren, Dinge wiederkehren zu tun.
00:20:41: Das, glaube ich, ist das Schwerste für uns Menschen.
00:20:44: Wir wollen alles so einfach wie möglich, so schnell wie möglich, aber... Dinge zu praktizieren, dran zu bleiben, das ist, glaube ich, mit das Schwerste.
00:20:52: Tatsächlich in der heutigen Zeit, glaube ich, dieses Rastlose immer schnell was Neues.
00:20:56: Und ich muss jetzt schnell auch funktionieren.
00:20:58: Ich habe mir jetzt das Buch gekauft und zugewandt, jetzt möchte ich einfach auch ganz schnell, dass mein Hund mir zugewandt ist.
00:21:03: Also wirklich sich erst mal hinzustellen und sich Zeit zu nehmen, auch für sich selbst.
00:21:06: Und sich nochmal selbst zu reflektieren.
00:21:09: Ich als Verhaltensbiologin finde es ja immer total spannend, einfach auch mal an der Runde, wie sie sich hinzusetzen und andere Menschen Hund Paare zu beobachten.
00:21:17: Und zu gucken, wie ist die Kommunikation da?
00:21:20: Und Menschen und Hunde, die so entspannt nebeneinander herlaufen und so ein scheinbar, so ein unsichtbares Band verbindet, was machen die anders als jemand, der von seinem Hund durch die Gegend gezerrt wird oder ihm immer hinterher stolpert und ihn ruft, was passiert da körpersprachlich?
00:21:35: So was ist auch immer ganz schön.
00:21:36: und sich in Kombination dazu dann natürlich das noch mal zu vergegenwärtigen, was du gesagt hast, wie inflationär wir häufig.
00:21:44: unsere Hunde anschauen, weil sie so niedlich sind.
00:21:47: Weil sie wieder was Lustiges tun.
00:21:49: Also ich kann mich davon auch nicht frei hinmachen.
00:21:50: Ich weiß nicht, wie die das geht.
00:21:52: Gerade wenn man so einen Junghund hat, wie ich gerade.
00:21:54: Es ist echt schwierig, das nicht ständig zu tun.
00:21:57: Aber wenn man sich dann mal konzentriert und das ganz bewusst einsetzt, wieder Bewegung und Blick, wird man für den Hund gleich sehr viel attraktiver.
00:22:07: weil man nämlich dann sehr viel klarer lesbarer ist für den Hund.
00:22:10: Weil Hunde selber untereinander ja auch sehr viel reduzierter, eben halt Glicke und Bewegung einsetzen.
00:22:16: Du hast jetzt sehr viel über den positiven Kontext gesprochen, das Gesprächsangebot, was du sendest an dein Hund.
00:22:22: Aber es gibt ja auch Situationen im Leben, die habe ich jetzt gerade mit so einem beginnenden, halbstarken, schon erste, hormonelle Anflüge bei meiner Hündin.
00:22:30: Auch Konflikte im Alltag.
00:22:32: Auch dort werden ja Blicke und Bewegung unter Hunden ganz klar eingesetzt.
00:22:36: Das machst du aber auch dann in diesen Situationen, oder?
00:22:39: Ja.
00:22:40: Ich bin zwar kein Verhaltensbiologe, aber ich schaue gerne auf Verhalten, was innerartig passiert.
00:22:46: Wenn man das Modell der Familie sich anschaut, den wir ja grundsätzlich alle unterliegen, dann haben wir im Hundebereich nicht mehr Mutter-Vater-Kinderbilder, sondern ganz häufig alleinerziehende Mutter oder allenfalls noch irgendwelche anderen Hunde, die da rumtouren.
00:22:59: Gucken wir mal auf den Wolf.
00:23:01: Da ist es ja im Verhältnis, da ist Mutter-Vater und vielleicht dann auch noch aus dem Wurf vorher auch noch andere erwachsene Tiere.
00:23:08: Sie lernen da mal wachsenden Modell.
00:23:10: Und das lernen da mal wachsenden Modell beginnt ja erstmal mit dem Fürsorglichen, dass zueinander da sein.
00:23:21: Nähe, Geborgenheit, Ausdrucksverhalten.
00:23:24: Das wird ja Stück für Stück erklärt.
00:23:26: Das ist ja eine kurze Phase, in der sehr, sehr viel, sehr komprimiert erklärt wird, wo Grundzüge des Anschlusses ja auch formuliert werden.
00:23:34: So sehen wir aus, wenn wir uns irgendwo hinbewegen, so sehen wir aus, wenn wir stehen bleiben und so weiter.
00:23:39: Und trotzdem wird die Mutter wahrscheinlich genauso liebevoll wie wir auch auf die Welpen schauen und immer wieder drauf schauen.
00:23:44: Menschen sind sie nicht toll, mal gucken, was aufs Leben wird.
00:23:47: Also möglicherweise bleibt alles Interpretation.
00:23:50: Aber nehmen wir das Bild, also die gucken auch drauf und die werden sich auch nicht permanent darstellen.
00:23:55: Und sie werden sich nicht immer wieder darstellen, aber sie tun es punktuell, weil es wichtig ist für das Zusammenleben.
00:24:01: Sie nutzen stellvertretende Situationen, wo sie Bilder schaffen.
00:24:05: So sieht ein erwachsender Hund aus, wenn er seinen Blick länger einsetzt, Räume zu macht, wo dann auch vielleicht von drei oder vier Welpen zwei reagieren.
00:24:13: Die anderen sagen, das kann alles noch nicht so wichtig sein.
00:24:16: Also was gehört alles noch mit dazu an Mimik, an Ausdrucksverhalten?
00:24:20: Wie sieht der Körper aus, wenn nicht nur der Blick drauf ist, sondern der Körper insgesamt ein Stück steifer wird?
00:24:26: Wie sieht der Körper aus, wenn dann auch noch ein leichtes Knurren oder Brummen hinzukommt?
00:24:30: Alles Ausdrucksituationen, die fürs Leben nachher wichtig sind, bis hin zu Aufblecken der Zähne, alles das, was wir hier missverständlich tun.
00:24:38: Also wir nutzen ja eher unsere Zähne, um unser Lächeln zu zeigen, können ja Hunde auch teilweise.
00:24:44: Aber da wird ganz, ganz viel sehr, sehr frühzeitig erklärt.
00:24:47: Also gar nicht direkt die Grenzsetzung über Körpersprache, sondern erst mal Ausdrucksverhalten, Anschluss, das Gemeinsame zu fördern.
00:24:56: Und jetzt kommt aber der Hund zu uns, leider ja schon mit acht bis zwölf Wochen.
00:25:00: Also der eine sagt leider, der andere sagt, es ist schön, dass er so früh kommt.
00:25:03: Aber auf dem Wolf bezogen, die sind acht bis zwölf Monate bei der Familie.
00:25:06: Also das ist ja ein super langer Zeitraum, wo die unglaublich viele verschiedene Phasen mit durchleben, also bis hin ins Pubertäre hinein.
00:25:14: wo es ja ganz viel auch um das Thema Frustaushalten geht und Impulskontrollen.
00:25:19: Da sind wir Menschen natürlich sehr sehr früh gefragt.
00:25:21: Also der kommt mit acht Wochen schon zu uns und in dem Moment übernehmen wir ja die erwachsene Rolle und sind im Zweifel sogar alleinerziehend und müssen unglaublich viel gleichzeitig.
00:25:30: Also zum einen habe ich nur einen kleinen Welpen, der vielleicht gerade mal bis zu meinem Knie schauen kann.
00:25:34: Also muss ich mich als Mensch an manchen Stellen auch noch mal ein Stück runter bewegen.
00:25:37: Also was passiert?
00:25:38: körpersprachlich auf eine Ebene zu gehen, dem trotzdem viel nach oben zu ergreifen.
00:25:43: Das ist, glaube ich, so häufig unterschätzt.
00:25:46: Und dann ist man so schnell bei, ja, Körpersprache ist dann immer Intervention.
00:25:50: Das kann ein Teil davon sein.
00:25:52: Aber es darf in dem Zusammenleben nicht ein ausschließlicher Teil sein.
00:25:55: Körpersprache ist so verbindend und so konstruktiv und das Miteinander wird geschult.
00:26:01: und dahin zu schauen, dass so Kleinigkeiten so wichtig sind für eine Gemeinschaft, aber eben auch, dass man sich an Regeln hält, dass die Gemeinschaft auch erst mal beinahe bleibt.
00:26:11: Also, es ist ja gar nicht, die Regelsetzung ist gar nicht.
00:26:13: erstmal, du darfst nicht zu mir, sondern es ist ja ganz viel so das Thema, geh nicht zu weit raus, werd nicht zu explorativ, bleibt doch erst mal in der Gemeinschaft.
00:26:21: Also, wird erst mal ja geschaut, dass man die Gemeinschaft beinahe hält, also sozusagen alle wieder eingekehrt, alle auf einen in einem Moment zeitgleich irgendwo zu sein.
00:26:31: Und wenn der oder diejenige sich an die Regeln nicht hält, dass man relativ rasch zusammenkommt.
00:26:37: dann wird der andere auch wieder in die Gemeinschaft geholt.
00:26:39: Auch das ist uns ja inzwischen fern im Umgang mit dem Hund.
00:26:42: Also wenn der Hund ein Stück sich von uns entfernt, haben wir eine Tendenz, zwei Schritte zurückzugehen, um den zu uns einzuladen.
00:26:49: Schaut man sich das aber an.
00:26:51: Wie geht eine kompetente Hundemutter damit um?
00:26:53: Dann guckt sie, dass sie einen Teil erst mal in Sicherheit bringt.
00:26:56: Und wenn der andere nicht zurückkommt, dann geht sie nicht noch weiter weg, sondern sie geht, sie verdichtet den Raum zu dem Welpen.
00:27:02: Also sie geht zum Welpen hin.
00:27:03: Das machen wir innerartlich auch.
00:27:05: Wir haben ja einen Vorteil, unsere Tragekinder sind.
00:27:08: Also wir können sie ja gar nicht zu uns locken das erste Jahr oder wenig, aber andersrum geht's.
00:27:13: Und die Hundermutter geht aber hin, die verdichtet den Raum und sagt übrigens, alle anderen sind schon hinten auf der Decke, du kommst jetzt übrigens auch.
00:27:20: Also diese Raumverdichtung müssen wir uns so vergegenwärtigen.
00:27:23: Also die Nähe kurz auch einzufordern zu sagen, du, ich bin jetzt gerade sehr präsent, aber ich mach dir trotzdem das Angebot, dich selbstständig mit in die Gemeinschaft zu bewegen.
00:27:33: Das ist ja erst mal so einer der wesentlichen Bestandteile auch von Ausdrucksverhalten.
00:27:38: Und dann wird zu Stück für Stück immer mehr erklärt.
00:27:40: Also, wie sieht ein erwachsener Hund aus?
00:27:42: Ist ja lebenswichtig.
00:27:43: Also, ich kenne zu viele Hunde, die Ausdrucksverhalten von Erwachsenen oder anderen Hunden gar nicht kennen, weil sie es in ihrer Jugend gar nicht kennenlernen durften.
00:27:52: Das werde ich als Mensch auch nicht mehr kompensieren.
00:27:55: Also, ich selber nicht.
00:27:56: Also, so viel Ausdrucksverhalten können wir gar nicht an den Tag legen, so lanciert.
00:28:01: Deswegen sieht es auch häufig leid... viel zu grob aus, wenn es um Intervention geht, körpersprachliche Art.
00:28:07: Da würde ich mir erwünschen, dass Menschen merken, dass man viel feiner mit Hunden auch eine Klarheit schaffen kann, auch mal Druck aufbauen kann, ohne dass der Hund direkt komplett ins Fluchtverhalten geht, was ja ausgelöst werden kann, sondern immer noch im Kontakt bleibt.
00:28:22: Und da gibt es für mich immer so der Blick auf die eine Gruppe, die sagt Körpersprache geht gar nicht.
00:28:27: Es ist ja immer nur zu Interventionszwecken.
00:28:29: Ja, an vielen Stellen haben sie recht.
00:28:31: Ich finde es auch didaktisch bei vielen nicht gut aufgebaut.
00:28:33: Und auf der anderen Seite gibt es Menschen, die total gut arbeiten.
00:28:37: Und noch eine dritte Seite, die ist total verpönen.
00:28:40: Und das ist auch absolut, also ich kann meinen Körper nicht rausnehmen aus Gesprächen.
00:28:45: Und jeder nutzt ihren Teil.
00:28:47: Und wenn man es nutzt, dann finde ich sollte der Anspruch sein, dass man es so klar und verständlich nutzt wie irgend möglich.
00:28:54: Ich kann natürlich sagen, ich würde es niemals einsetzen, also einen Druck zu halten, sich nach vorne zu verlagern, wirklich den Blick auch leicht drohen für einen Moment zu sein.
00:29:03: Wenn jemand für sich sagt, das bin ich nicht, habe ich da totales Verständnis für.
00:29:07: Es gibt so viele Managementmöglichkeiten.
00:29:10: Aber das Sauber ausgeführt kann für den Hund natürlich auch eine Klarheit im Zusammenleben bedeuten.
00:29:15: Ah, okay, so sieht man Mensch aus, wenn er Druck macht, wenn er mal kurz verärgert ist.
00:29:20: So sieht er aber auch wieder aus, wenn er Entspannung reingeben kann.
00:29:22: Das muss auch die Gegenspieler kennen.
00:29:25: Und es geht nicht nur freundlich, auch wenn wir uns wünschen würden, aber nur mit Druck geht es auch
00:29:31: nicht.
00:29:32: Das finde ich ganz wichtig, dass du das so hervorhebst, dass das erste ist das Fürsorgliche.
00:29:38: Und dann kommt auch das mal Grenzen setzen, aber das wie, wenn wir da mit sensibel umgehen, von Anfang an mit unserer Körpersprache, müssen wir gar nicht so doll werden.
00:29:48: Ich finde, das können wir auch wahnsinnig gut vom Hund lernen.
00:29:51: Dass da fast so nebenbei Ruhe reingebracht wird in überdrehte Welpen, einfach durch so ein ... überlegen, der ist der Vorderfoto über so ein Welpen, der sich dann da so unter durchziehen muss und dabei so ein bisschen mal runterfährt.
00:30:04: Und dann wird er vielleicht noch einmal ganz liebevoll, aber klar gegriffen mit dem Maul und auch noch mal kurz festgehalten und wieder locker gelassen.
00:30:12: Und weil am Anfang das so nebenbei innerhalb der positiven Interaktion passiert, ist es später gar nicht mehr nötig, da groß laut werden zu müssen.
00:30:21: Sondern das läuft, das ist dann so im Flow unter den Hunden.
00:30:25: Was ich auch spannend fand, war, was du eben eher schon als Beispiel auch deutlich gebracht hast, mit der Hündin, die ihren übrig gebliebenen Welben noch dazu holt.
00:30:33: Es sind im Prinzip die gleichen Verhaltensweisen, die wir sehen.
00:30:37: Also einen leichten Raum einnehmen und einen Blickkontakt aufbauen.
00:30:41: In dem einen Fall ist es eine positive Einladung zum Gespräch, zur positiven Interaktion, zur Nähe vielleicht auch.
00:30:47: Oxytocin wird ausgeschüttet bei Blickkontakt zwischen Mensch und Hund.
00:30:51: Und in dem anderen Fall ist es aber für den Hund völlig verständlich eine Distanz-Bereingerung, um ihm etwas zu erinnern an eine Regel, eine Verbindlichkeit, die er bitte einzuhalten hat.
00:31:01: Und wenn man damit so sensibel umgeht, das ja auch tatsächlich möglich.
00:31:06: Das, aber die Voraussetzung ist eben, dass wir unsere eigene Körpersprache reflektieren, wie wir sie einsetzen und uns auch vergegenwärtigen, was wir damit ausdrücken.
00:31:17: Also das glaube ich ist so das größte Problem, was mir auch im Alltag sehr häufig begegnet, dass es den Leuten gar nicht so richtig klar ist, was Was besitzt eigentlich diese Bewegung des Körpers, dieser Blick, den ich meinem Hund gerade zu ... Was kommt dabei bei dem Hund an?
00:31:31: Und diese parallelen sich auch mal wieder klarzumachen.
00:31:33: Ich finde, zum Beispiel ist es immer so schön, auch mal so in dieses Thema Demut zu gucken.
00:31:38: Das ist ja auch sehr häufig fehleninterpretiert.
00:31:40: Das Leute denken, oh Gott, dein Hund beschwichtigt.
00:31:43: Du machst ihm Angst.
00:31:44: Sie ... Gleich in Situationen, wo Hunde wirklich Unsicherheit zeigen, sind ja auch sehr ähnliche Verhaltensweisen.
00:31:52: Ich hab ein schönes Beispiel.
00:31:53: Wir haben ein Dackel aus dem Tierschutz, die hat mit Sicherheit keine guten Sachen erlebt, war bei einem Vermehrer aus Belgien, ist die rausgeholt worden.
00:32:00: Wenn ich die in den eigenen vier Wänden bei uns zu Hause anleine, fällt sie auf die Seite, auf den Rücken und zeigt ein sehr deutliches ... Eine passive Demut, wenn ich die draußen anleine, gleiche Situation, ich leine sie an, da ist sie total entspannt.
00:32:17: Da legt sie sich nicht auf die Seite.
00:32:18: So sieht man aber das eine Bild, das ist hochdramatisch.
00:32:22: So auch zu erkennen, was ist strategisch, was ist sinnvoll, was erleichtert an vielen Stellen auch etwas.
00:32:29: Passt das Verhalten, das jemand gerade zeigt in die Situation?
00:32:32: Dafür muss ich aber vielleicht auch erstmal in Anführungszeichen Idealbild haben.
00:32:35: Und wenn man mal so das Idealbild annimmt, also Menschen und Hund stehen sich gegenüber, Und der Mensch hat seinen Blick vorher rausgenommen.
00:32:42: Der Hund wurde hingesetzt, also auch in eine verbindliche Position, geführt.
00:32:46: Und in dem Moment, wo der Mensch den Hund anspricht, also sich mit Blick und Oberkörper leicht zum Hund hin verlagert, sollte er im Idealfall beim Hund sich der Blick fokussieren, die Muskulatur leicht anspannen, aber er sollte mit dem Fokus beim Menschen bleiben.
00:33:00: Das hätte ein Idealbild.
00:33:02: Das schaffe ich bei jedem Workshop, keine Ahnung, hundert, zweihundert Mal, genau dieses Bild.
00:33:07: Das muss man, und das ist vielen Leuten ja nicht bewusst.
00:33:10: Das heißt, ich schaue in dem Moment in einen geöffneten Kopf, der ist voll bei mir.
00:33:14: Und im Nachgang sollte er dem nahezu spiegelbildlich folgen, was ich als nächstes ins Angebot bringe.
00:33:19: Zum Beispiel eine Viertelöffnung, ich spreche jemand an, mache eine Vierteldrehung und der Hund macht exakt die gleiche Bewegung mit und kommt wieder ganz nah bei mir an.
00:33:27: Dann habe ich ja erstmal ein Idealbild, über das wir sprechen können.
00:33:30: Dann muss man sich anschauen, okay, jetzt habe ich Hunde, die in der gleichen Situation auf die gleiche Ansprache, sofort, wenn die Ansprache kommt, ihren Blick schon rausnehmen, zur Seite rausnehmen, Aber trotzdem spiegelbildlich in Bewegung kommt.
00:33:43: Würde ich an dem Moment, wo er den Blick ganz minimal rausnimmt, schon sagen, da war aber Druck drin.
00:33:48: Der beschwichtigt ja an der Stelle schon.
00:33:51: Dann würde ich der schon nehmen, was danach noch an Verhalten kommt.
00:33:54: Das ist erstmal seine Idee, wie er sich mit dieser Situation verhält.
00:33:59: Nicht mehr und nicht weniger.
00:34:01: Wenn der natürlich... auf die Ansprache sich komplett rausdrehen würde, in der passive Demut fallen würde, dann könnte man sich ja das nochmal anschauen und sagen, okay, was passiert denn, wenn der Mensch bewusst sein für Bewegung weniger in die Verlagerung kommt, wirklich nur ein Mühe hinkommt und dann in die Öffnung kann, der Hund sich dann öffnen.
00:34:17: Ah, siehe, da geht.
00:34:19: Also, wo liegt was?
00:34:22: Also, ist es ein Teil der Erfahrung, die der Hund mitbringt oder ist es ein Teil der Grobheit des Menschen?
00:34:27: Aber wenn ich mich von gar nicht in Anführungszeichen auf das Idealbild, Norm einige, wieviel darf denn sein, sondern von vornherein sage, nee, der Mensch darf nicht in den Raum des Fundes eintreten, der darf Dinge nicht tun, dann werden wir ja nie die unmittelbaren Reaktionen erfahren.
00:34:44: und wenn wir es aber innerartig tun, also wenn wir mit jemandem sprechen, verlagern wir uns höflicherweise auch zu jemandem, wir sprechen jemandem an, verringern die Distanz zwischen uns und den Gesprächspartnern und innen.
00:34:56: Wenn das innerartig bei Hunden passiert, nahezu identisch, die sitzen doch irgendwo verlagert der eine sich hin und im Nachgang gehen beide mit.
00:35:04: Dann haben wir auch da ja einen Normverhalten.
00:35:07: Und wenn das innerhalb der Arten, also bei uns und beim Hund, da darf ich das auch spätestens übergreifen mit das ganze Anschauen und herausfinden, ach guck mal, mit so wenig bekomme ich meinen Hund.
00:35:17: Na, ich verlage mich hin, der Blick geht hin und danach kommt eine Öffnung, eine Formulierung, was wir tun wollen, dann kann ich das natürlich nicht an einzelnen Bildern immer erklären.
00:35:26: Wenn ich nur ein Bild sehe, dann habe ich eine Reaktion, aber wir haben immer Verhaltensketten, die daraus entstehen.
00:35:32: Und wenn man das sieht, wie Hunde auf einmal entspannter und enthemmter laufen, wenn der Mensch seinen Blick rausnimmt, wenn der Mensch sich frei macht, auch an vielen Stellen von Futter und Spiegelie und draufgucken, was der Hund tut und umzulenken, sondern wirklich wahrhaftig in dem Moment Aktionen zeigen.
00:35:52: Dann wird es spannend.
00:35:53: und das heißt aber dann auch im Umkehrschluss, ich habe eine Erfahrung, ach guck mal, wenn ein kleiner Blick bei meinem Hund schon ein Demutsverhalten auslösen kann, also zumindest seitlich rausnehmen bis Blick auf den Boden, dann kann es ja notwendig sein in einer schlimmeren Situation, dass sich damit auch was verhindern kann.
00:36:10: Der soll gerade nicht auf die Straße laufen.
00:36:11: In dem Moment, wo ich einen Druck mache, nimmt er sich raus.
00:36:14: Ah, ist das schon mal eine Erkenntnis.
00:36:15: Wie viel braucht es auch für andere Kontexte oder wie wenig braucht es und das würde ich mir viel, viel mehr dass die Menschen darauf einlassen, dass man es nicht direkt in so eine Schublade steckt, bei sofortigen Verhalten.
00:36:27: Also ich weiß nicht, wie wir in unserem Gespräch, wir haben auch ganz kurze Momente, wo man in Sicht geht, noch mal kurz drüber nachdenken, an den Lippen knibbelt, und sie kurz unter das Auge reibt.
00:36:37: Also da spricht ja keiner von, dass wir kurz nachdenklich sind, mal in uns gehen, vielleicht auch mal uns kurz zurücknehmen, dem anderen zuhören.
00:36:45: Also wir haben ähnliche Ausdrucksverhaltensweisen, die die Hunde auch haben.
00:36:49: Und das finde ich halt so, beim Hund wird so schnell überinterpretiert und sich da mal so ein Stück zurückzuhalten und zu sagen, okay, lass uns das doch einfach ein Stück in Anführungszeichen neutraler betrachten und immer mit Emotionen dabei, wenn wir beim Hund sind, aber emotionsloser anschauen, dann können wir unglaublich, ja, leider nicht die Kombination, das ist ein Hund auf dem Moment, wo wir sie ansprechen, wirklich die Augen öffnen, den Kopf anheben, die Muskulatur anspannen.
00:37:17: Und dann gleichzeitig mit dem Menschen spiegelbildlich in Bewegung.
00:37:22: Während des Redens kriege ich Gänsehaut.
00:37:23: Ich find das so genial.
00:37:26: Und es wird nicht alles damit aufgelöst sein, wenn es nur körpersprachlich wäre.
00:37:31: Und ich glaube, das war ja so ein bisschen auch die Eingangsfrage von der Zuhörerin, dass sie sagt, Körpersprache, was stellst denn eigentlich da und wohin soll es denn gehen, dass Körpersprache was Verbindendes hat.
00:37:43: Und ich glaube, wenn wir uns das ein Stück vergegenwärtigen und uns alle so ein bisschen an die Nase fassen, dann wird es spannend.
00:37:48: Ich finde, da brennt es dann irgendwie so.
00:37:52: Ja.
00:37:52: Das merkt man auch, wenn
00:37:53: alles damit klappt.
00:37:54: Ja, genau.
00:37:55: Das ist eben noch mal so eine Abschlussfrage, die ich noch mal hätte.
00:37:57: Also, was deutlich geworden ist, glaube ich, jetzt für alle ist.
00:38:01: Total wichtig ist sich selbst zu reflektieren und Körpersprache bewusst einzusetzen.
00:38:05: Dann ist es auch gar nicht mehr nötig so brachial aufzutreten, wie sich die Hörerin darüber eben halt auch geärgert hat, was sie so häufig beobachtet.
00:38:13: Dass Hunde abstumpfen und gar nicht mit drauf reagieren, dass sie ständig geblockt werden, dann Leine laufen und dass die Hunde da eigentlich über Jahre gar keine Fortschritte machen, sondern sich die Fronten verhärten.
00:38:24: Wenn du das hast, das hast du ja sicherlich in deinen Seminaren häufiger schon erlebt, dass da Menschen hin kommen mit ihren Hunden, wo sich so ein Muster ähnlich wie in zwischenmenschlichen Beziehungen so festgefahren haben und man gar nicht mehr wirklich auf einer Ebene kommuniziert hat oder aber man hat ein Hund, der vielleicht in seinem bisherigen Leben diese Gesprächsangebote eben nicht bekommen hat und gar nicht gelernt hat, Menschen wirklich ernst zu nehmen in ihrem Kommunikationsbereitschaft.
00:38:48: Ist es möglich, da zumindest den ersten Schritt zu machen, zu verstehen, den Hund zu öffnen, den Menschen zu öffnen, dafür, dass man die auf einen guten Weg bringt?
00:38:56: Das erlebe ich tagtäglich.
00:38:58: Ja, es ist möglich.
00:39:01: Ich finde es immer wieder erstaunlich, wenn Hunde so an einem Rand festgemacht.
00:39:07: Wir reden ja immer davon, Hunde können durch Beobachtung lernen.
00:39:10: Ich glaube, wir Menschen ja auch, genauso.
00:39:12: Und wenn man aber die Hunde dann wirklich mal festmacht und plötzlich lernt Mensch mit einem anderen Menschen, dann sehe ich so viele Hunde, die schon die Augen öffnen und sagen, ach, guck mal, fängt jetzt doch mal bei sich an.
00:39:22: Und das sind schon mal echt coole Momente auch von der Seele.
00:39:25: und so aus Blockseminaren.
00:39:28: Da hab ich mit mir geübt, wo sich Mensch auch alleine schulen kann, wie man anständig Kaffee trinkt und wie man sich die Zähne putzt, sind alles so kleine Beispiele.
00:39:39: Dann steigen Hunde auf einmal sowas ein.
00:39:41: Also plötzlich saß der Hund von der Kundin direkt, er hat sich frontal vor die Frau gesetzt und hat die Übung dann mitgemacht.
00:39:47: Also du sei du eigentlich.
00:39:49: Und zwar wirklich erstmal nur aus Beobachtung.
00:39:52: Und das finde ich schon phänomenal.
00:39:54: Und zwar nicht aus der Perspektive, wie soll der Hund es dann machen, sondern der Mensch ist bei seiner Perspektive geblieben.
00:40:00: Und das erlebe ich ganz häufig.
00:40:02: Natürlich, damit es einen nachhaltigen Effekt hat, geht es wirklich ums Praktizieren.
00:40:07: Und ich mache gerade selber wieder für mich so eine Sache, so eine kleine Herausforderung.
00:40:12: Hab viele Kampfkünste gemacht, aber Akilo noch nie.
00:40:15: Und damit bin ich vor ein paar Wochen gestartet.
00:40:18: Und ich merke, boah, ich bin so geschafft.
00:40:20: Also wirklich kognitiv und körperlich.
00:40:23: Also die Kombination, noch mal ganz bewusst in der Handlung zu gehen, auch anders als ich sie in anderen Kampfkünsten gelernt habe.
00:40:30: Also noch mal sich auf einen neuen Blickwinkel.
00:40:34: Neu ist jetzt bei einer alten Kampfkünste her.
00:40:37: Also anders darauf einzulassen.
00:40:39: Und da merke ich, Das verlang ich halt auch von vielen Menschen.
00:40:43: Guckt doch noch mal neu auf die Situation und lasst mal ein Stück deiner alten Erfahrung dazu, bei Seite schiebst ein Stück bei Seite.
00:40:51: und mach daraus eine Neue für euch beide und das ist super spannend.
00:40:55: Also da passiert dann echt viel.
00:40:57: Wie gesagt, es ist nicht nur die Körpersprache, es ist auch so, dass das Öffnen des Hundes über Kooperationsförderung ein bisschen über das Thema Verbindlichkeit, also ein Hund auch dazu zu bringen, dass der Mensch auch mit sich und mit dem Hund auch verbindlich ist.
00:41:10: Erst mal mit sich selber, dann mit dem Hund und dann öffnen sich ganz viele neue Situationen auch mit Hunden, die schon lange andere Erfahrungen gemacht haben.
00:41:20: und mein persönliches Anliegen ist, Hunde wieder in die Weichheit, in die Durchlässigkeit zu bringen, dass sie merken, dass wir Menschen wohlwollend bleiben können, vor allen Dingen erst mal mit uns und dann auch mit ihnen oder erst mit ihnen und dann mit sich selber.
00:41:33: Da kann man jetzt drehen, wie man mag.
00:41:35: Ja, sehr mich vielen Dank.
00:41:36: Wir sind schon weit über der Zeit.
00:41:37: Ich weiß, es ist eigentlich egal, weil es ist so ein spannendes Thema und wir könnten natürlich noch eine halbe Stunde länger darüber reden.
00:41:42: Es geht hier ja aber auch darum, so ein bisschen auch mal neugierig zu machen auf dein Ansatz, der den vielleicht noch gar nicht kennt oder die.
00:41:49: Ich bin mir sicher, hier sind ganz viele jetzt dabei, die sich das angenommen haben und die jetzt noch mal ein bisschen mehr wissen müssen, mehr sehen wollen.
00:41:55: Also auch von dir kann man ja auch was sehen online.
00:41:57: Guckt euch das wirklich mal an, es ist sehr inspirierend und kann immer mal wieder im Alltag, wenn sich was eingeschliffen hat und man selber mit sich vielleicht nicht mehr zufrieden ist.
00:42:07: Ich meine, das kennt ja jeder von uns.
00:42:08: Es ist eben halt auch eine Reise zu sich selbst.
00:42:12: auch ein Eye-Opener, sich selber wieder besser wahrzunehmen, dann auch in der Interaktion mit anderen Menschen, finde ich.
00:42:19: Dieses Reflektieren und gerade auch mal dieses ruhige, deine Arbeit ist ja sehr ruhig.
00:42:25: Und das finde ich, hat was sehr Meditatives manchmal fast schon, weil man so bewusste Bewegung ausführen lernt, die man sonst hektisch nebenbei macht.
00:42:33: Und sei es von der Kaffee-Tasse zum Mund führen oder wegzustellen.
00:42:37: Das sind so Sachen, die sind schön, die machen Spaß.
00:42:41: Wenn ihr inspiriert seid, Lust habt, da mal rein zu gucken, macht das bitte.
00:42:45: Es wird euch und euren Hund auf jeden Fall weiterbringen, wenn sich vielleicht irgendwo was festgefahren hat.
00:42:51: Und natürlich lasst euch die Gelegenheit nicht entgegen.
00:42:54: Sollte Sammy mal bei euch in der Nähe sein, ihn auch mal live zu erleben.
00:42:59: Ich hab mir das auf meine Stuhliste gesetzt.
00:43:02: Auf deiner Website kann man die Termine irgendwo erfahren, wo du dich so rumtreibst.
00:43:08: Da findet man alles, bei Lungieren mit Hund und genau.
00:43:12: Der Online-Course körpersprachlich arbeiten.
00:43:14: Da sieht man die ganze Breite von, wie öffne ich meinen Hund ein Stück für das Zusammensein und wie kann ich körpersprachlich kleinstrittig rangehen.
00:43:22: Also, wer es so wirklich visualisiert mit bewegten Bildern braucht, da ist es komplett dargestellt.
00:43:28: Ich find so ein Typ, ich muss das immer sehen.
00:43:29: Ich find es im Buch auch gut beschrieben, aber ich muss es sehen.
00:43:32: Und da wird es noch mal richtig schön deutlich.
00:43:35: Bei Cosmos Rund findet ihr dieses Webinar.
00:43:38: wenn ihr jetzt neugierig geworden seid, und da bin ich mir ziemlich sicher, dass das sehr viele.
00:43:41: Weil, wie gesagt, wir konnten nur streifen, um was es hier geht.
00:43:45: Also Körpersprache im Umgang mit unseren Hunden.
00:43:48: Wahnsinnig wichtig, sie einzusetzen, aber das wie es, wie immer, entscheidend.
00:43:53: Wir müssen reflektieren, wie wir uns selber verhalten, unsere eigenen Emotionen, unsere vielleicht auch Ansprüche überdenken, auch an uns selbst.
00:44:01: Und vielleicht noch mal so ganz back to the basics, erst mal mit Stand, mit Bewegung im Raum, mit Blicken arbeiten.
00:44:08: in Kontakt mit unseren Menschen.
00:44:10: Und dann das Ganze anwenden auf unsere Hunde.
00:44:12: und Sammy meint.
00:44:14: Und da bin ich mir sicher, dass das stimmt.
00:44:16: Da kann ganz viel passieren noch zwischen euch und eurem Hund.
00:44:20: Vielleicht irgendwas Festgefahrenes wieder sich aufbrechen.
00:44:24: Gebt dem Ganzen eine Chance, versucht es mal.
00:44:25: Ich bin gespannt, was ihr vielleicht uns berichtet darüber.
00:44:28: Also, Sammy, vielen Dank für diese erste Folge.
00:44:31: Wir machen jetzt eine kleine Pause und nehmen gleich die zweite Folge auf.
00:44:34: Und die könnt ihr dann ... in vier Wochen hören, wenn die nächste Folge vier Pfoten zwar beinahe und ein Tausend Fragen krebs kommt.
00:44:41: Vielen Dank fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.
00:44:44: Tschüss.
00:44:45: Vielen Dank.
00:44:46: Dieser Podcast wurde euch präsentiert von Kosmos Hund.
00:44:49: Hier findest du
00:44:50: Bücher, Onlinekurse und Webinare.
00:44:52: Dein Verlag für alle Fragen in Sachen Hund.
00:44:55: Schaut gerne vorbei unter www.cosmos.de oder auf Insta unter kosmos.hund.
00:45:01: Wir freuen uns auf euch.
00:45:05: Zwei Beine und
00:45:07: tausend
00:45:07: Fragen.
00:45:08: Der Hunde-Podcast mit Kate Kitchenham und Madita van Hülsen.
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